Pflege künstlicher Körperöffnungen wie Tracheostoma, PEG, suprapubischer Blasenkatheter, Urostoma, Colo- oder Ileostoma. Hierbei ist auch das Reinigen des Katheters, die Desinfektion der Einstichstelle der PEG und falls notwendig auch der Verbandswechsel zu bewerten. Die Pflege eines Urostoma, Colo- oder Ileostoma ist in der Regel mit dem Wechsel der Basisplatte oder dem Wechsel eines einteiligen Systems verbunden.

Tracheostoma:
ist der künstliche angelegte Zugang zur Luftröhre. Die Atmung erfolgt nicht mehr – oder nur teilweise – durch Nase und Mund, sondern durch diese künstlich geschaffene Körperöffnung.

Die Indikation für die Anlage eines Tracheostomas ist gegeben z. B. bei Langzeitintubation – Langzeitbeatmung – mechanische Behinderung der Atmung im Bereich Kehlkopf und obere Trachea – beidseitige Stimmbandlähmung – große Operationen im Bereich Mund; Kehl-kopf; Rachen; Gesicht – Laryngektomie (Kehlkopfentfernung) – langfristig fehlende Schutzreflexe (z.B. Hirnschädigung oder Demenz) – Schluckstörungen

PEG: perkutane (durch die Haut hindurch) endoskopische (Spiegelung) Gastrostomie (durch die Bauchwand angelegte Öffnung)
perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) ist ein endoskopisch angelegter künstlicher Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Magen, in den ein elastischer Kunststoffschlauch gelegt werden kann. … Diese PEG-Sonde dient vorwiegend der Nahrungsaufnahme, wenn diese nicht mehr durch Mund-Rachenraum-Speiseröhre aufgenommen werden können. Das Legen einer PEG wird auch bei medizinisch-pflegerisch notwendiger zusätzlicher Kalorienzufuhr, Flüssigkeitszufuhr oder Medikamenteneinnahme eingesetzt.

Urostoma:
Künstliche Harnableitung oder auch künstlicher Blasenausgang.
Eine künstliche Harnableitung ist immer dann erforderlich, wenn die natürlichen Wege nicht mehr zur Verfügung stehen. Beispiele hierfür sind die Verlegung, Stilllegung oder Entfernung der Harnleiter (Verbindung zwischen den Nieren und der Harnblase) oder die Entfernung der Harnblase z. B. nach Blasenkrebserkrankung.
Der Harn kann über die Harnleiter (Verbindung zwischen den Nieren und der Harnblase) über die Haut nach Außen geleitet werden (Harnleiter-Hautableitung) oder die Harnleiter werden in ein ausgeschaltetes Stück Dünndarm implantiert und dieses wird als Stoma (künstlicher Darmausgang) durch die Bauchdecke nach Außen geleitet (Urostoma).

Ileostoma:
Ausleitung des Dünndarminhaltes durch die Haut. Muss der Dickdarm z. B. bei chronischer Entzündung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) für einen Zeitraum zur Abheilung oder Therapie „stillgelegt“ werden, muss der Dünndarmstuhlgang über die Bauchdecke ausgeleitet werden (Ileostoma). Der Dünndarmstuhlgang ist dünnflüssig und hochgradig aggressiv bei Kontakt mit der Haut. Die das Stoma umgebende Haut (peristomale Haut) muss durch einen chirurgisch perfekt angelegten Dünndarmausgang (über die Haut hinausstehend) und durch ein individuelle Stomaversorung (Ileostomieversorgung) geschützt werden.  Handelt es sich um eine unumkehrbare Erkrankung es Dickdarms, muss das Ileostoma lebenslang erhalten bleiben. Die Stomabeutel bei einer Ileostomie sind mit einer Öffnung versehen, so dass der dünnflüssige Stuhl entleert werden kann, ohne die Versorgung wechseln zu müssen

Colostoma:
Ausleitung des Dickdarminhaltes durch die Haut. Muss ein Teil des Dickdarmes übergangsweise z.B. nach einem operativen Eingriff stillgelegt werden, wird vorübergehend ein Dickdarmausgang (Colostoma) operativ angelegt.  Muss der Endarm z. B. bei Tumorbefall operativ entfernt werden, wird ein „endständiges“ Colostoma angelegt. Hier kann keine Rückverlegung des künstlichen Darmausganges mehr erfolgen. Der dickflüssige Stuhlgang wird durch eine Stomaversorung aufgefangen. Diese Stomabeutel  sind mit einem Filter versehen, um die Darmgase zu filtern und eine Geruchsbildung zu verhindern. Sie sind geschlossen und werden nach dem Stuhlgang entsorgt.

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